BRÜNIERUNG

Das Brünieren (aus dem Französischen „brunir“ für „bräunen”) ist ein Verfahren zur Bildung einer dünnen Schutzschicht auf eisenhaltigen Oberflächen, das der Korrosionsminderung dient, die Farbe und das Reflexionsvermögen verändert und bei speziellen Anwendungen die tribologischen Eigenschaften verbessert. Dabei werden Werkstücke in heiße alkalische Lösungen getaucht, die meist aus Natronlauge und Natriumnitrit bestehen und auf bis zu 150 °C erhitzt werden. In besonderen Fällen kommen auch Salzschmelzen oder spezielle Ofenatmosphären zum Einsatz.

Hierbei entsteht eine schwarze Mischoxidschicht aus Eisen(II,III)-oxid, bekannt als Magnetit (Fe3O4), eine 1:1 Mischung aus FeO und Fe2O3. Bei einer bräunlichen Färbung ist ein Überschuss an Fe2O3 vorhanden.

Das Brünieren stellt keine Beschichtung im herkömmlichen Sinne dar, da keine zusätzliche Schicht auf das Material aufgetragen wird. Stattdessen wird die vorhandene Oberfläche umgewandelt, was besonders bei hohen Anforderungen an Maßgenauigkeit von Vorteil ist. Die typische Tiefe der Oxidschicht beträgt ein bis zwei Mikrometer. Das alkalische Verfahren ist zudem schonend für den Stahl und vermeidet Schäden durch Beizangriffe.

Was leistet eine Brünierung und was nicht?

Eine Brünierung leistet:

  • Korrosionsschutz (schwach)

  • Kratzfestigkeit

  • Abriebfestigkeit

  • Hitzebeständigkeit

  • Glänzende Oberflächen

  • Schmutzabweisung

  • Kein Materialauftrag wie bei Lacken

  • Erhalt von feinen Oberflächenstrukturen

Eine Brünierung leistet NICHT:

  • Auffülleigenschaften von Kratzern oder Rostnarben

    Eine Brünierung planiert nicht schlechte Oberflächen ein. Kratzer im Material die zuvor zu sehen waren, wird man anhand dünner Schichtdicken auch danach noch sehen.

  • Umfassender Korrosionsschutz ist bei einer Brünierung nicht gegeben. Damit die Oberfläche geschützt ist muss eine Brünierung immer mit einem leichten Ölfilm bedeckt sein.

  • Brünierungen sind wie der Name es schon sagt von einem sehr dunklen Braunton, über schwarz mit blauem Schimmer bis hin zu tiefschwarz möglich.

  • Nicht jedes Metall kann brüniert werden.

Beschichtbares Material:

  • Eisenhaltiges Metall / Stahl

  • Unter großen Einschränkungen diverses Aluminium

NICHT beschichtbares Material:

  • Alle nicht metallischen Gegenstände

“Eine Brünierung ist eine sehr klassische und bewährte Methode um Objekten einen klassischen Korrosionsschutz und Anmut zu geben”

ABLAUF DER BEARBEITUNG

A) Zerlegen

Alle zu brünierenden Teile des Objekts werden in ihre Bestandteile zerlegt. Ausnahme bilden hier nur Bestandteile, welche funktionsbedingt nicht zerlegt werden sollten oder durch (z.B. Vernietung etc.) nicht länger zerlegbar sind.

B) Reinigen

Sämtliche zu brünierende Teile werden händisch von Schmiermittelrückständen, Fett, Öl etc. befreit und gereinigt. Teilweise geschieht dies mit speziellen Reinigungsmitteln um z.B. auch versulzte, alte und eingebackene Fette zu lösen. Je nach Hartnäckigkeit geschieht dies auch mit einer Wärmebehandlung.

C) Polieren, beizen, Strahlen

Um einen perfekt vorbereitete Oberfläche für die Brünierung zu erhalten, müssen wir die Gegenstände je nach gewünschtem Ergebnis zuvor abbeizen, abstrahlen oder aufpolieren. Danach erfolgt eine erneute Reinigung.

D) Ruhen

Nach der Vorbehandlung ruhen alle Teile für mindestens 24 Stunden. Dies ist notwendig, damit ggf. Ölrückstände in den Poren des Metalls oder zwischen unlösbaren Komponenten, durch kapilares Kriechen über die Oberfläche, erkannt werden können. In diesem Fall fängt alles erneut bei B) an.

E) Brüniervorbereitung

Jedes Objekt wird einzeln auf seine Materialeigenschaften untersucht. Hierbei wird bestimmt, welches Verfahren am Besten geeignet ist. Jedes einzelne Objekt wird mit einer Halterung versehen (z.B. Haken, Klammer etc.) und die heiß- oder Kaltbrünierung vorbereitet.

F) Brünieren

Je nach Brünierungsmethode (Heiß- oder Kaltbrünierung) erfolgt einer oder teils mehrere Durchgänge der Brünierprozesse.

G) Trocknen

Nachdem das Objekt durch Spülen von Brüniermittelrückständen befreit wurde, wandert es in die Trocknungskammer.

H) Sichtprüfung

Nach dem trocknen werden alle frisch brünierten Teile einer Sichtprüfung unterzogen. Fehler in der Brünierung führen automatisch zurück zu Position C) Die ganze Kette läuft erneut bis hier her an. Besteht ein Objekt die Sichtprüfung, geht es weiter mit I).

I) Ölen & Zusammenbauen

Sofern der Kundenwunsch die Zerlegung und den Zusammenbau beinhaltet hat, werden nun alle brünierten Teile geölt und wieder zusammengebaut. Andere Teile die z.B. eine Laserbeschriftung erfordern, werden noch vor dem Zusammenbau graviert (sofern notwendig oder vom Kunden gewünscht).

J) Kontrollieren

Der brünierte Gegenstand wird (sofern möglich) auf seine Funktionsfähigkeit überprüft. Sollte diese nicht gegeben sein, geht es wieder zurück im Alphabet. Wenn diese gegeben ist, kann das Objekt dem Kunden ausgehändigt werden.

WICHTIG!

BEVOR SIE MIT UNS KONTAKT AUFNEHMEN

Unsere Arbeiten sind sehr ausgefallen, hochwertig und erzeugen entsprechend viel Aufmerksamkeit. Jedes Projekt hat seine eigenen Eigenschaften und Herausforderungen, weshalb nur nach genauer Prüfung überhaupt etwas zu den Kosten gesagt werden kann. Dies geht nicht kurz am Telefon oder einfach per Mail - sondern nur über entsprechenden Fragebogen, welcher Ihnen die notwendigen Fragen stellt und somit die wichtigste Grundlage darstellt.

Um unsere Arbeitszeit vor der Masse an “lediglich Neugierigen” zu schützen, ist der Kostenvoranschlag mit einer Schutzgebühr belegt, also kostenpflichtig. Dies gibt uns die Zeit um Präzision und Qualität leisten zu können - und schützt nicht zuletzt auch die Preisstruktur, welche sich durch so ausgelöste, unnötige Arbeitszeit erhöhen würde.

Sollten Sie unsere Dienste in Anspruch nehmen wollen, bitten wir daher auf eine Kontaktaufnahme via Mail oder Telefon zu verzichten oder ohne Terminabsprache bei uns vorstellig zu werden. Bitte ebenfalls keine Gegenstände ohne Absprache zusenden. Der ausschließliche Weg führt über den Kostenvoranschlag, welcher Sie durch den gesamten Vorgang gut verständlich leitet.

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